Außergewöhnlicher Einsatz, außergewöhnlicher Kunde
Treffen des IPC in Seoul, Republik Korea
Seit dem Einsatz für das Internationale Paralympische Komitee (IPC) in Berlin im November 2022 hat unser Dolmetscherbüro zahlreiche Dolmetsch- und Übersetzungsaufträge für das IPC abgewickelt.
Nun erreichte uns im Frühjahr dieses Jahres die Anfrage, ob wir erneut ein DolmetscherInnenteam für fünf Sprachen für die viertägige IPC-Generalversammlung und Konferenz stellen könnten. Diese würde in diesem Jahr im September in Seoul, Südkorea stattfinden.
Die Bitte des IPC war, möglichst dieselben zehn DolmetscherInnen wie 2022 sowie auch mich selbst als Dolmetschkoordinatorin einzufliegen.
Südkorea!
Ein Land, das bisher noch niemand von uns bereist hatte. Wie aufregend! Nach euphorischer Zusage beinahe des gesamten Teams begannen intensive Gespräche, Verhandlungen und zahlreiche Calls mit dem IPC, vorwiegend mit meiner wunderbaren Ansprechpartnerin, die ich seit der Konferenz 2022 kenne und die sich für unser Team stark gemacht hatte. Nachdem alle Modalitäten geklärt und Verträge unterzeichnet waren, gingen Flugbuchungen und logistische Vorbereitungen los. Das koreanische Orga-Team, mit dem ich von nun an ständig in Kontakt stand, leistete wertvolle Zuarbeit. Und dann ging die Reise los: Abflug Berlin 21. September, Ankunft Seoul 22. September. Herzliche Begrüßung am Flughafen durch das Koreanische Paralympische Komitee.
Wir waren extra zwei Tage vor Beginn der Konferenz angereist, um allen Eventualitäten vorzubeugen und genug Zeit für das Ankommen in der anderen Zeitzone zu haben. Dadurch konnten wir die Stadt ein wenig erkunden, erste Eindrücke sammeln und uns praktisch und mental auf die bevorstehenden Tage vorbereiten.
Am 23. September abends versammelten wir uns im Konferenzhotel für einen Techniktest. Der Saal erinnerte ein wenig an den Berliner Konferenzsaal vor drei Jahren, riesig und ohne Tageslicht. Alles war technisch perfekt aufgebaut und eingerichtet, der Test verlief reibungslos.
Am 24. September ging dann die eigentliche Arbeit los
Es begann mit einer zweitägigen Konferenz mit weit über 300 Delegierten, gefolgt von einer zweitägigen Generalversammlung mit deutlich weniger Mitgliedern.
Es gab neben Englisch als Konferenzsprache sechs Arbeitssprachen; zusätzlich zu unserem Team dolmetschten zwei weitere Dolmetscherinnen Englisch-Koreanisch. Die sechs, ungewöhnlich niedrigen Dolmetschkabinen standen am Ende des Saals, mit guter Sicht auf die Bühne.
Es folgten vier intensive, spannende, lange und durchaus auch anstrengende Konferenztage; während der Diskussionen ging es oftmals munter und problemlos zwischen den vielen Sprachen hin und her.
Zwischendrin gab es derart leckeres und vielseitiges Essen, dass wir unsere Batterien immer wieder gut aufladen konnten. Das Dinner am zweiten Abend wurde von der Seoul Metropolitan Government ausgerichtet: Als Überraschungsgast erschien der koreanische Premierminister höchstpersönlich und sprach – vor einem unfassbar delikaten 7-Gängemenü – einige Willkommensworte. Anschließend spielte ein Orchester mit Menschen mit Behinderungen typisch koreanische Lieder, sehr bewegend, ein echtes Fest!
Nach vier Tagen Dolmetschen und Koordinieren waren wir alle glücklich erschöpft: Und der Besuch des Königspalastes am nächsten Tag vor Abflug in die Heimat war die Krönung dieses sehr beeindruckenden, unvergesslichen Einsatzes.
Danke an das gesamte IPC-Team und danke an alle KollegInnen!