Ein rundum beeindruckender und bewegender Abend…

In Zeiten von Corona kann man sogar ohne Gäste in einem großen Saal eine festliche Atmosphäre herstellen: So geschehen im Jüdischen Museum Berlin bei der Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz 2020.

Seit Jahren darf ich diese sehr besondere Veranstaltung, die immer im Herbst stattfindet, dolmetschen. Der sonst mit vielen Ehrengästen voll besetzte, wunderschöne Glashof im Jüdischen Museum Berlin war dieses Jahr mit nur wenigen Stühlen besetzt. Man hatte sich für einen Livestream entschieden, was der festlichen Stimmung interessanterweise jedoch keinen Abbruch tat.

Zunächst wurde Preisträgerin, Madeleine Albright, für die ich dolmetschte, per Livestream zugeschaltet. Als sie auf zwei großen Leinwänden eingeblendet wurde, lag sofort eine beeindruckende Spannung in der Luft, die ich sogar in der Dolmetschkabine spüren konnte (und das nicht nur, weil ich Madeleine Albright schon immer bewundert habe).

Und als dann noch der Glashof fantastisch ausgeleuchtet wurde, während der zweite Preisträger, Igor Levit, zwei Stücke auf dem Flügel spielte, war der Abend perfekt. Auch technisch lief alles einwandfrei. Chapeau für das gesamte Organisationsteam!

Laudator Joschka Fischer gratuliert Preisträgerin Madeleine K. Albright digital; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Svea Pietschmann

Verständigung und Toleranz sind für uns Dolmetscher natürlich ebenfalls zentrale Werte. Um so mehr ist es für mich wieder immer eine große Ehre, diese wichtige Veranstaltung durch Simultandolmetschen zu unterstützen.